Strategischer Neustart nach der Krise: Wie ein Tech-Unternehmen durch echtes Factoring innerhalb weniger Wochen wieder handlungsfähig wurde.
- Thorsten König
- vor 3 Tagen
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Volatilität, Lieferkettenrisiken, hohe Working-Capital-Bindung und ein Finanzierungsmarkt, der sich 2025 spürbar verschärft hat – alles Faktoren, die Mittelständler in der Tech-Industrie massiv unter Druck setzen. Ein Unternehmen aus der Branche (175 Mio. € Umsatz) musste genau diese Erfahrung machen: Nach einer akuten Liquiditätsklemme und dem folgenden Insolvenzantrag stand die Frage im Raum, ob das Geschäftsmodell überhaupt fortgeführt werden kann.
Der Neustart gelang – jedoch nicht über klassische Bankfinanzierung, sondern über einen stringent strukturierten Factoring-Einsatz, der binnen weniger Wochen die entscheidende Liquiditätsbasis geschaffen hat, um Kundenbeziehungen zu stabilisieren, Lieferanten wieder zu bedienen und operative Prozesse neu aufzusetzen.
Ausgangssituation: Ein Tech-Unternehmen am Wendepunkt
Das Unternehmen, ein Zulieferer für Elektronikkomponenten im Industrie- und Automotive-Umfeld, arbeitete mit langfristigen Zahlungszielen seiner Kunden, gleichzeitig mit steigenden Einkaufspreisen und einer durch Engpässe aufgeblähten Lagerhaltung. Die Eigenkapitalquote war bereits unter 15 % gefallen, während Banken die bestehenden Linien nicht mehr erweiterten – trotz intensiver Gespräche.
Als mehrere Großkunden Zahlungen verschoben und Limitreduzierungen der Warenkreditversicherer eintraten, brach die Liquiditätssteuerung endgültig weg. Der Insolvenzantrag wurde unvermeidbar.
Für die Gesellschafter war jedoch klar: Bestandskunden, technologische Expertise und eine starke Marktposition rechtfertigen einen Neustart – vorausgesetzt, die Finanzierung lässt sich fundamental stabilisieren.
Der Neustart: Asset Deal + Working-Capital-Finanzierung durch echtes Factoring
Nach dem Asset Deal übernahm eine neu gegründete Gesellschaft die werthaltigen Vermögenswerte – insbesondere Produktionslinien, Vorräte und Kundenverträge. Die kritische Frage: Wie lässt sich die operative Liquidität ab Tag 1 sicherstellen, wenn Banken aufgrund der Insolvenzhistorie keinen zusätzlichen Kreditrahmen eröffnen?
Die Lösung war ein professionell strukturiertes Forderungsverkaufsprogramm (True Sale Factoring), das drei zentrale Herausforderungen löste:
Sofortige Liquidität: Der Factor zahlte innerhalb von 24 Stunden bis zu 90 % der offenen Forderungen aus – ausreichend, um Material zu beschaffen, Lieferfähigkeit wiederherzustellen und Skonto zu ziehen.
Risikoreduktion: Der 100%ige Delkredereschutz entschärfte das größte Risiko im Neustart – ein erneuter Forderungsausfall.
Bonitätsunabhängigkeit: Entscheidend war, dass die Finanzierung nicht an die Bonität des neuen Unternehmens anknüpfte, sondern an die Werthaltigkeit der Forderungen.
Mit dieser Struktur konnte der Neustart operativ nahezu „geräuschlos“ erfolgen: Kunden wurden weiter beliefert, Lieferanten erhielten Zahlungen planbar, und die Gesellschafter gewannen Zeit, das Geschäftsmodell im Hintergrund zu optimieren.
Warum Factoring hier der strategische Hebel war
1. Geschwindigkeit
Bankprozesse wären – realistisch betrachtet – Monate entfernt gewesen. Factoring lieferte binnen Tagen Liquidität und damit sofortige Handlungsfähigkeit.
2. Cashflow-Stabilität trotz angespanntem Umfeld
Zahlungsziele von 60–90 Tagen belasteten das Working Capital zuvor massiv. Durch Factoring verkürzte sich der DSO quasi über Nacht – ein entscheidender Vorteil in einer Phase, in der jeder Tag Liquidität zählt.
3. Absicherung gegen erneute Schocks
Der vollständige Ausfallschutz war für die Investoren Voraussetzung, um weiteres Kapital bereitzustellen und Vertrauen in den Turnaround-Prozess aufzubauen.
4. Planungssicherheit und Transparenz
Mit einer festen Fundingquote, verlässlichen Valutierungsprozessen und einer klaren Schnittstelle zur Buchhaltung konnte das Management erstmals wieder präzise planen – vom Einkauf bis zur Monatsabschlusssituation.
Ergebnis nach 120 Tagen
Der Neustart war erfolgreich:
Wiederherstellung der Lieferfähigkeit innerhalb von 2 Wochen
Stabilisierung des Working Capital und Reduzierung des DSO um > 50 %
Entlastung der Banklinien, die nun wieder für operative Bedarfe genutzt werden konnten
Positive Bewertung des Wirtschaftsprüfers – Forderungsabgang nach IFRS voll testiert
Aufbau eines nachhaltigen Finanzierungskonzepts, das unabhängig von Hausbanken funktioniert
Für das Unternehmen bedeutete dies: Keine zweite Liquiditätskrise und ein belastbares Fundament für weiteres Wachstum.
Fazit
Ein stabiler Neustart gelingt nur mit einer Finanzierung, die verlässlich, flexibel und strategisch durchdacht ist. Genau hier setzt CBS Finance an. Wir begleiten mittelständische Unternehmen und Corporate Groups entlang eines klar strukturierten Working-Capital-Prozesses – bestehend aus Bedarfsanalyse, Strukturierung & Realisation sowie laufender Begleitung.
Unser Anspruch: transparente Marktübersicht, anbieterunabhängige Beratung und eine Umsetzung, die Ihr Unternehmen finanziell resilienter macht.
Wenn Sie vor ähnlichen Herausforderungen stehen oder wissen möchten, welche Working-Capital-Lösung in Ihrer Situation den größten Effekt erzielt, sprechen Sie uns gerne an. Gemeinsam entwickeln wir die optimale Finanzierungslösung für Ihre nächsten Schritte.









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