Glossar
Wörterverzeichnis
A
Abnahmebestätigung
Ein Dokument, das den Empfang und die ordnungsgemäße Erbringung einer Leistung oder Lieferung bestätigt.
Abnehmer
Die Person oder das Unternehmen, das Waren oder Dienstleistungen von einem Lieferanten kauft.
Abschlussgebühren
Einmalige Gebühren, die bei Abschluss eines Vertrags oder einer Finanzierung anfallen.
Abschlusszahlungen
Zahlungen, die am Ende eines Vertragsverhältnisses fällig werden, beispielsweise bei Leasingverträgen.
Absicherungslimit (oder Kreditlimit)
Der vom Factor festgelegte maximale Forderungsbetrag, für den das Ausfallrisiko übernommen wird.
Absonderung
Im Rahmen einer Insolvenz sind Gläubiger absonderungsberechtigt, deren Forderungen durch ein Recht an einem zur Insolvenzmasse gehörenden Gegenstand gesichert sind, während Gegenstände, die nicht dem Schuldner gehören, über die Aussonderung herausverlangt werden können.
Abtretung
Die Übertragung einer Forderung von einem abtretenden Gläubiger (Zedent) an einen neuen Gläubiger (Zessionar).
Abtretungsklausel
Eine Vertragsbestimmung, die die Übertragung von Rechten oder Forderungen an Dritte regelt.
Abtretungsverbot
Eine Klausel, die die Abtretung von Forderungen oder Rechten an Dritte untersagt.
Abtretungsvermerk
Ein Hinweis auf die Abtretung einer Forderung, oft auf Rechnungen oder anderen Dokumenten vermerkt.
Abzugsquote
Ein prozentualer Sicherheitseinbehalt für mögliche Wertminderungen des vom Factor angekauften Forderungsbestandes durch nachträglich erteilte Gutschriften, Rabatte, Boni, Skonti u. a.
AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen)
Für eine Vielzahl von Verträgen vorformulierte Vertragsbedingungen, die eine Vertragspartei (Verwender) der anderen Vertragspartei bei Abschluss eines Vertrages stellt.
Aktiva
Auf der Aktivseite der Bilanz werden alle Vermögenswerte eines Unternehmens verzeichnet. Diese werden nach dem Grad der Liquidität gegliedert und enthalten auch Forderungen des Unternehmens gegen dessen Debitoren.
Aktivtausch
Durch den Einsatz von Factoring erfolgt ein Aktivtausch in der Bilanz eines Factoring-Kunden: Forderungen gegen Geld. Die Forderungen werden aus der Bilanz des Kunden in die Bilanz des Factors übertragen. Hierdurch kann der Factoring-Kunde Liquidität gewinnen. Alternativ kann eine Rückführung von Lieferanten- oder Bankverbindlichkeiten erfolgen, wodurch dann eine Bilanzverkürzung erreicht werden kann.
Anbietungspflicht (Andienungspflicht)
Im Factoring-Vertrag verpflichtet sich der Factoring-Kunde gegenüber dem Factor, sämtliche zukünftig entstehenden Forderungen aus Lieferung und Leistung gegen Debitoren, oder auch nur bestimmte Teile hiervon (Ausschnitts-Factoring), zum Ankauf anzubieten.
Ankauf
Im Rahmen des Factoring-Vertrages wird regelmäßig der Ankauf von Forderungen eines Factoring-Kunden gegen dessen Debitoren geregelt.
Anschaffungskosten
Die Gesamtkosten, die beim Erwerb eines Vermögenswerts anfallen, einschließlich Nebenkosten.
Anschlusskunde
Der Vertragskunde einer Factoringgesellschaft, mit dem die Factoringgesellschaft den Factoringvertrag schließt, der somit seine Forderungen aus Lieferung und Leistungen an den Factor verkauft.
Anfechtungsversicherung
Eine Versicherung, die das Risiko der Insolvenzanfechtung abdeckt.
Anrechnung auf älteste Forderung
Eine Zahlungsvereinbarung, bei der eingehende Zahlungen auf die ältesten offenen Forderungen angerechnet werden.
Anzahlungsbürgschaften
Bürgschaften, die Anzahlungen des Käufers absichern, falls der Verkäufer nicht liefert.
Asset Backed Securities (ABS)
Wertpapiere, die durch einen Pool von Vermögenswerten, wie Forderungen oder Kredite, besichert sind.
Asset Based Lending
Kreditvergabe, die auf der Besicherung durch Unternehmensvermögen basiert.
Ausbuchungen
Die Entfernung von Forderungen oder Verbindlichkeiten aus der Bilanz, beispielsweise bei Uneinbringlichkeit.
Ausfallrisiko
Das Risiko, dass ein Schuldner seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt.
Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG)
Eine staatliche Exportkreditgarantie für kurzfristige Forderungen.
Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung-light (APG-light)
Eine vereinfachte Form der APG für kleinere Exportgeschäfte.
Ausfuhrkreditversicherung
Eine Versicherung, die Exporteure gegen das Risiko von Zahlungsausfällen absichert.
Aushaftung
Der noch offene Betrag eines Kredits oder einer Verbindlichkeit.
Auslandsware
Waren, die aus dem Ausland importiert wurden.
Ausschlussfrist
Eine Frist, nach deren Ablauf bestimmte Rechte oder Ansprüche erlöschen.
Ausschnittsfactoring
Factoring, bei dem nur ausgewählte Forderungen oder Debitoren an den Factor verkauft werden.
Außenstände
Offene Forderungen eines Unternehmens gegenüber seinen Kunden.
Aval (Bürgschaft)
Eine Bürgschaftsverpflichtung, die als Sicherheit für Zahlungsverpflichtungen gegenüber Geschäftspartnern dient.
Avalgarantie
Eine Garantie, die als Sicherheit für die Erfüllung von Verpflichtungen dient.
AVB
Allgemeine Versicherungsbedingungen, die die Vertragsgrundlagen für Versicherungen festlegen.
B
BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht beaufsichtigt und kontrolliert alle Bereiche des aufsichtspflichtigen Finanzwesens in Deutschland, also u.a. Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute, zu denen auch Factoringunternehmen gehören.
Basel III
Als Reaktion auf die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise nach 2007 erarbeitete der Basler Ausschuss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ein Reformpaket zu Basel II, welches vor allem eine Erhöhung der Qualität, Konsistenz und der Transparenz des Eigenkapitals von insbesondere Kreditinstituten vorsieht. In der Europäischen Union erfolgt die Umsetzung von Basel III durch das sog. CRD IV-Paket, welches aus einer Verordnung (CRR) und einer Richtlinie (CRD IV) besteht und ab 2014 stufenweise in Kraft getreten ist. Zur Umsetzung des CRD-IV-Paketes in Deutschland wurde u.a. das KWG geändert und ergänzt.
Bestand der Forderung
Der rechtliche Bestand einer Forderung ist entscheidend für deren Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit. Im Factoring-Vertrag wird die Haftung des Factoring-Kunden für den rechtlichen Bestand der Forderung (Veritätshaftung) geregelt.
Bagatellgrenze
Ein Mindestbetrag, unterhalb dessen bestimmte Regelungen oder Maßnahmen nicht greifen.
Bauleistungsdeckung
Eine Versicherung, die Bauleistungen gegen Schäden während der Bauzeit absichert.
Benannte Versicherung
Eine Versicherung, die spezifische Risiken oder Objekte abdeckt.
Bereitstellungsgebühr
Eine Gebühr für die Bereitstellung von Kreditmitteln, unabhängig von deren Inanspruchnahme.
Bevorschussung
Die Vorfinanzierung von Forderungen durch einen Factor oder Kreditgeber.
Bindende Lieferverträge
Verträge, die beide Parteien zur Lieferung und Abnahme von Waren oder Dienstleistungen verpflichten.
Bonität
Die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder einer Person.
Bonitätsprüfung
Die Überprüfung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder einer Person, um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren.
Bonitätsrelevante Daten
Informationen, die zur Beurteilung der Bonität herangezogen werden, wie z. B. Zahlungshistorie oder Verschuldungsgrad.
Bonus
Eine zusätzliche Zahlung oder Vergünstigung, oft als Anreiz oder Belohnung.
Bruttoberechnung
Eine Methode der Prämienberechnung, bei der die Prämie auf Basis des Bruttoumsatzes ermittelt wird.
Buchungsdatum
Das Datum, an dem eine Transaktion in den Büchern eines Unternehmens erfasst wird.
Buchwert
Der Wert eines Vermögensgegenstands in der Bilanz, basierend auf den Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen.
Bulk-Factoring
Eine Form des Factorings, bei der eine große Anzahl von Forderungen in einem Paket an den Factor verkauft wird.
Bürgschaft
Eine rechtliche Verpflichtung eines Dritten (Bürgen), die Zahlungspflichten des Hauptschuldners zu übernehmen, falls dieser seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
B2B (Business-to-Business)
Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen, bei denen Waren oder Dienstleistungen angeboten werden.
B2C (Business-to-Consumer)
Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und Privatpersonen, die Produkte oder Dienstleistungen erwerben.
Bilanzverkürzung
Ein Effekt, der durch den Verkauf von Forderungen im Rahmen des Factorings entsteht, indem diese aus der Bilanz des Unternehmens entfernt werden, was die Bilanzsumme reduziert und Finanzkennzahlen verbessern kann.
Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Eine betriebswirtschaftliche Analyse, die auf Grundlage der laufenden Finanzbuchhaltung erstellt wird. Die BWA zeigt in verdichteter Form die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens, einschließlich Umsatz, Kosten, Gewinn und Rentabilität. Sie wird oft genutzt, um Entscheidungen zu treffen, Finanzierungen zu beantragen oder die Geschäftsentwicklung zu analysieren.
C
Cash against Documents (CAD)
Eine Zahlungsbedingung im internationalen Handel, bei der der Importeur die Dokumente, die zur Freigabe der Ware erforderlich sind, erst nach Zahlung erhält. Dies bietet dem Exporteur eine gewisse Zahlungssicherheit.
Cashflow
Der Zahlungsstrom eines Unternehmens, der die Ein- und Auszahlungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums beschreibt.
Covenants
Vertragliche Verpflichtungen in Kredit- oder Finanzierungsverträgen, die der Kreditnehmer erfüllen muss, wie z. B. das Einhalten bestimmter finanzieller Kennzahlen.
Cross-border-Factoring
Factoring-Transaktionen, die grenzüberschreitend durchgeführt werden, wobei der Factor Forderungen aus internationalen Geschäften ankauft.
D
Debitor
Auch als Kunde bezeichnet: Der Käufer von Waren oder Dienstleistungen, der eine Zahlungspflicht gegenüber dem Verkäufer hat.
Debitorenbenachrichtigung
Die Information des Debitors über die Abtretung der Forderung an den Factor, verbunden mit der Aufforderung, Zahlungen direkt an den Factor zu leisten.
Debitorenbuchhaltung
Der Teil der Buchhaltung, der sich mit der Verwaltung und Überwachung der Forderungen gegenüber Kunden (Debitoren) befasst.
Debitorenlimit
Ein vom Factor festgelegtes Kreditlimit für einen einzelnen Debitor, bis zu dem Forderungen angekauft und das Ausfallrisiko übernommen wird.
Debitorenmanagement
Die Verwaltung und Überwachung von Forderungen gegenüber Kunden, einschließlich Rechnungsstellung, Mahnwesen und Inkasso.
Delkredere
Die Übernahme des Risikos eines Zahlungsausfalls, typischerweise durch einen Factor oder Kreditversicherer.
Delkrederefall
Der Eintritt eines Forderungsausfalls, bei dem der Debitor zahlungsunfähig wird und der Factor im Rahmen des Delkredere-Schutzes einspringt.
Delkredere-Limit
Das maximale Kreditlimit, bis zu dem der Factor das Ausfallrisiko für einen Debitor übernimmt.
Delkredere-Risiko
Das Risiko des Forderungsausfalls aufgrund der Zahlungsunfähigkeit des Debitors.
Delkredere-Schutz
Die Absicherung des Factoring-Kunden gegen das Risiko des Forderungsausfalls durch Übernahme des Delkredere-Risikos durch den Factor.
Dienstleistung
Im Factoring umfasst die Dienstleistung des Factors neben der Finanzierung und dem Ausfallschutz auch die Übernahme des Debitorenmanagements.
Disclosed (Offenes) Factoring
Beim offenen Factoring wird der Debitor über den Forderungsverkauf informiert.
Direktinkasso
Eine Option im Factoring, bei der der Factor Forderungen direkt beim Debitor einzieht.
Drahtlosübermittlung (EDI)
Elektronischer Austausch von Geschäftsdaten wie Rechnungen oder Zahlungsanweisungen zwischen Geschäftspartnern.
Drittschuldner
Eine Partei, die eine Forderung gegenüber dem Gläubiger hat und Teil des Factoring-Prozesses sein kann (z. B. Debitor bei Abtretung).
E
Echte Forfaitierung
Der endgültige Verkauf von Forderungen ohne Rückgriffsmöglichkeit auf den Verkäufer im Falle eines Zahlungsausfalls des Schuldners.
Echtes Factoring
Der Factor übernimmt das Ausfallrisiko (Delkredererisiko). Der Anschlusskunde trägt kein Risiko bei Zahlungsunfähigkeit des Debitors.
Eigentumsvorbehalt
Eine Vereinbarung, bei der der Verkäufer das Eigentum an der gelieferten Ware bis zur vollständigen Bezahlung durch den Käufer behält.
Einkaufsfinanzierung
Eine Finanzierungsform, die Unternehmen ermöglicht, größere Bestellungen zu tätigen, um Mengenrabatte zu sichern und ihre Liquidität zu erhalten.
Einkaufsfinanzierungs-Limit
Der maximale Betrag, bis zu dem ein Unternehmen Einkaufsfinanzierungen in Anspruch nehmen kann.
Einrichtungsgebühr
Eine einmalige Gebühr, die für die Einrichtung eines Finanzierungs- oder Versicherungsvertrags anfällt.
Einstand (z. B. Euribor)
Der Grundzinssatz, der als Referenz für Kreditgeschäfte genutzt wird. Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) ist ein häufig verwendeter Basiszins in der EU.
Einzelfactoring
Factoring, bei dem einzelne Forderungen oder Debitoren an den Factor verkauft werden, anstatt des gesamten Forderungsbestands.
Entgelt
Die Vergütung oder Bezahlung für erbrachte Leistungen oder gelieferte Waren.
Entschädigungsfranchise
Ein Selbstbehalt, den der Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst tragen muss, bevor die Versicherung leistet.
Entschädigungsvorrisiko
Das Risiko, dass ein Versicherer eine Entschädigung leisten muss, beispielsweise bei Zahlungsausfall eines Debitors.
Excess of loss Kreditversicherung
Eine Kreditversicherung, die Verluste abdeckt, die einen bestimmten Selbstbehalt übersteigen.
Export-Factoring
Factoring für Exportgeschäfte, bei dem der Factor die Forderungen aus internationalen Lieferungen ankauft und absichert.
Export-Leasing
Leasing von Investitionsgütern für den Export, bei dem der Leasinggeber das Objekt an einen ausländischen Leasingnehmer überlässt.
EU
Die Europäische Union, ein Wirtschafts- und politischer Zusammenschluss von derzeit 27 Mitgliedstaaten.
EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Ende 2014 mit der Aufsicht über systemrelevante bzw. bedeutende Kreditinstitute im Euro-Raum betraut.
F
Factor
Der Factor ist der Anbieter der Finanzdienstleistung Factoring. Die in Deutschland tätigen Factoring-Institute bieten ihren Kunden verschiedene Factoring-Varianten an, die sich nach dem Bedarf der Kunden richten. Die führenden deutschen Factoring-Institute sind im Deutschen Factoring-Verband e.V. vertreten.
Factoring
Factoring ist eine Finanzierungsform, bei der ein Unternehmen (der sogenannte Anschlusskunde) seine Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen an einen spezialisierten Dienstleister, den Factor, verkauft. Im Gegenzug erhält das Unternehmen sofortige Liquidität, in der Regel in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes der Rechnungsbeträge, als Kaufpreis für die angekauften Forderungen und sichert sich zusätzlich gegen Zahlungsausfälle ab und kann das Debitorenmanagement entlasten.
Factoringquote
Die Factoring-Quote misst das Verhältnis zwischen dem angekauften Forderungsvolumen der deutschen Factoring-Institute und dem Bruttoinlandsprodukt.
Im Factoring-Vertrag werden in einem Rahmenvertrag zwischen Factor und Factoring-Kunden Rechte und Pflichten näher geregelt. Kernbereiche sind die Anbietungspflicht für Forderungen, die Ankaufspflicht des Factors im Rahmen der vereinbarten Delkredere-Limite sowie die Haftung des Factoring-Kunden für den rechtlichen Bestand der Forderung (Veritätshaftung).
Unter Factorabilität versteht man die Eignung von Forderungen für einen Ankauf im Factoring ohne einseitiges Risiko für den Factor. Voraussetzung ist das Vorliegen einer vollständig erbrachten Lieferung oder Leistung, deren wertmäßiger Bestand nicht nachträglich gefährdet ist.
FAQ (Frequently Asked Questions)
Eine Sammlung häufig gestellter Fragen und Antworten, die Besuchern einer Website helfen, schnell Informationen zu finden.
Fälligkeitsfactoring
Eine Variante des Factorings, bei der der Factor die Forderungen erst zum Fälligkeitsdatum auszahlt, während er das Debitorenmanagement übernimmt.
Finanzierungsbedarf
Der Betrag, den ein Unternehmen benötigt, um Projekte, Investitionen oder laufende Kosten zu decken.
Forderungsverkauf (Factoring) ermöglicht die Freisetzung des in den Forderungen gebundenen Kapitals und erweitert damit den zur Entwicklung des Kerngeschäftes zur Verfügung stehenden Cash Flow des Factoring-Kunden (Liquidität).
Der Finanzierungsrahmen ist die Summe, die unter Beachtung des Factoring-Vertrages dem Factoring-Kunden zur Verfügung gestellt wird.
Finanzierungslinie
Eine Finanzierungslinie ist ein flexibler Kreditrahmen, der einem Unternehmen von einer Bank oder einem Finanzdienstleister zur Verfügung gestellt wird. Innerhalb dieses Rahmens kann das Unternehmen nach Bedarf Gelder abrufen, ohne für jede Transaktion einen separaten Kreditvertrag abschließen zu müssen.
Forderung
Als Forderung bezeichnet man juristisch einen schuldrechtlichen Anspruch. In der Bilanz eines Unternehmens sind dies die ausstehenden Gelder aus offenen Lieferungen von Waren und/oder der Erbringung von Dienstleistungen.
Forderungsankaufslimit
Die maximale Höhe der Forderungen, die ein Factor ankaufen kann, abhängig von der Bonität der Debitoren und des Anschlusskunden.
Forderungsausfall
Ein Risiko, bei dem ein Schuldner die geschuldeten Zahlungen nicht leisten kann oder will.
Forderungseinzug
Die Einziehung offener Forderungen durch den Gläubiger selbst oder durch einen beauftragten Dienstleister (z. B. den Factor).
Forderungslaufzeit
Die Forderungslaufzeit umfasst die Zeit von der Rechnungsstellung bis zum Zahlungseingang. Die Forderungslaufzeit ist in der Regel länger als das vereinbarte Zahlungsziel.
Der Begriff Forfaitierung meint den mittel- und langfristigen Ankauf von (Einzel-) Forderungen unter Verzicht auf Rückgriff gegen den Verkäufer bei Zahlungsausfall. Dieser haftet für den Bestand der verkauften Forderungen (Veritätshaftung). Der Verkäufer der Forderung wird "Forfaitist", der Käufer "Forfaiteur" genannt.
Full-Service Factoring
Das Fullservice-Factoring umfasst neben der umsatzkongruenten Finanzierung der angekauften Forderungen auch die Absicherung des Risikos des Forderungsausfalls (Delkredererisiko) des Factoring-Kunden sowie eine Entlastung beim Debitorenmanagement, welches bei dieser Factoring-Variante vom Factor übernommen wird.
Funktionen des Factorings
Factoring als moderne Finanzierungsform hat verschiedene Funktionen. Die drei wichtigsten sind: 1.) Finanzierung, 2.) Delkredere, 3.) Dienstleistung für den Kunden.
Frachtbrief
Ein Dokument, das die Beförderung von Gütern begleitet und Informationen über den Versender, Empfänger und die transportierte Ware enthält.
Freistellungserklärung
Eine Erklärung, mit der ein Gläubiger auf Ansprüche oder Forderungen verzichtet, oft im Zusammenhang mit Sicherheiten oder Krediten.
Fristenkongruenz
Die zeitliche Übereinstimmung zwischen der Laufzeit eines Kredits und der Nutzungsdauer des finanzierten Vermögensgegenstands.
Frei Haus
Lieferklausel, bei der der Verkäufer alle Transportkosten und Risiken bis zur Lieferadresse des Käufers übernimmt.
G
GBP (Britisches Pfund)
Die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs.
Gegengeschäfte
Eine Form der Geschäftsbeziehung, bei der Leistungen oder Waren wechselseitig zwischen zwei Parteien getauscht werden.
Gebundener Finanzkredit
Ein Kredit, der an die Verwendung für einen bestimmten Zweck oder ein bestimmtes Projekt gebunden ist.
Gegenforderungen
Forderungen, die ein Schuldner gegenüber seinem Gläubiger hat und die mit dessen Forderungen verrechnet werden können.
Gläubiger
Der Begriff Gläubiger bezeichnet denjenigen, der gegen einen Schuldner einen Anspruch auf Erbringung einer Leistung oder Zahlung einer Forderung hat.
Globalzession
Unter Globalzession versteht man die Abtretung sämtlicher gegenwärtiger und zukünftiger Forderungen.
H
Hauptforderung
Die primäre Forderung eines Gläubigers gegenüber einem Schuldner, auf die sich der Anspruch hauptsächlich stützt.
Hauptschuldner
Die Person oder das Unternehmen, das die primäre Verantwortung für die Erfüllung einer Schuld trägt.
Höchsthaftungssumme
Der maximale Betrag, den ein Versicherer im Schadensfall zu zahlen bereit ist.
Höchstversicherungssumme
Die maximale Summe, die in einem Versicherungsvertrag als Entschädigung festgelegt ist.
Höchstzinssatz
Der maximale Zinssatz, der in einem Kreditvertrag vereinbart werden kann.
Hypothek
Ein Grundpfandrecht, das zur Sicherung eines Kredits dient und dem Gläubiger das Recht gibt, bei Nichtzahlung die Immobilie zu verwerten.
I
Inland
Der geografische Bereich Deutschland, innerhalb dessen wirtschaftliche Transaktionen stattfinden.
Inhouse-Factoring
Bei dieser Factoring-Variante führt der Factoring-Kunde die Debitorenbuchhaltung und das Debitorenmanagement treuhänderisch für den Factor weiter.
Inkasso
Der Prozess des Einzugs fälliger Forderungen durch den Gläubiger selbst oder durch beauftragte Dienstleister.
Insolvenz
Die Unfähigkeit eines Schuldners, seine fälligen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, was oft zu einem gerichtlichen Verfahren führt.
Insolvenzanfechtung
Das Recht des Insolvenzverwalters, bestimmte vor der Insolvenz getätigte Rechtshandlungen rückgängig zu machen, um die Gläubigergleichbehandlung sicherzustellen.
Insolvenzgeld
Eine Leistung der Bundesagentur für Arbeit, die Arbeitnehmern bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers den Verdienstausfall für einen bestimmten Zeitraum ersetzt.
Insolvenzmasse
Das gesamte Vermögen des Schuldners, das der Verwertung im Insolvenzverfahren unterliegt.
Insolvenzordnung (InsO)
Das deutsche Gesetz, das das Insolvenzverfahren regelt und die Rechte und Pflichten der Beteiligten festlegt.
Insolvenzplan
Ein Plan zur Sanierung oder Abwicklung eines insolventen Unternehmens, der von den Gläubigern und dem Gericht genehmigt werden muss.
Insolvenzverwalter
Eine vom Gericht bestellte Person, die die Insolvenzmasse verwaltet und das Insolvenzverfahren durchführt.
Investitionsgüter
Güter, die von Unternehmen erworben werden, um damit weitere Güter zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen.
Investitionskredit
Ein Kredit, der zur Finanzierung von Investitionen, wie z. B. Maschinen oder Anlagen, dient.
ISO 9001
Eine internationale Norm, die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem festlegt.
J
Jahresabschluss
Eine Zusammenfassung der Finanzlage eines Unternehmens für ein Geschäftsjahr, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang und Lagebericht.
Jahresüberschuss
Der positive Saldo aus Erträgen und Aufwendungen eines Geschäftsjahres.
Joint Venture
Ein gemeinsames Unternehmen, das von zwei oder mehr Partnern gegründet wird, um ein bestimmtes Projekt oder Geschäft zu betreiben.
Juristische Person
Eine rechtliche Einheit, die Träger von Rechten und Pflichten sein kann, wie z. B. eine GmbH oder AG.
K
Kaufvertrag
Ein Vertrag, in dem sich der Verkäufer verpflichtet, dem Käufer eine Sache zu übergeben und das Eigentum daran zu verschaffen, und der Käufer sich verpflichtet, den Kaufpreis zu zahlen.
Kaufpreis
Der Betrag, den der Käufer für den Erwerb einer Ware oder Dienstleistung an den Verkäufer zahlen muss. Im Factoring bezeichnet der Kaufpreis den Betrag, den der Factor für die angekauften Forderungen an den Factoring-Kunden zahlt.
Kaufpreiseinbehalt (auch Sicherungseinbehalt)
Ein prozentualer Betrag des Forderungskaufpreises, der vom Factor zurückgehalten wird, um mögliche Risiken wie Reklamationen, Skonti oder Bonitätsprobleme abzusichern. Der Einbehalt wird nach Klärung und anschließender Zahlung durch den Debitor an den Anschlußkunden ausgezahlt.
Kosten des Factorings
Die Gesamtkosten, die einem Unternehmen durch die Nutzung von Factoring entstehen. Diese umfassen unter anderem Factoringgebühren, Zinsen für die Bevorschussung der Forderungen und gegebenenfalls Prüfungsgebühren.
Kosten des Leasings
Die Gesamtkosten, die ein Leasingnehmer für die Nutzung eines Leasinggutes trägt. Diese setzen sich aus den Leasingraten, eventuellen Einrichtungsgebühren und Kosten für Versicherung und Wartung zusammen.
Kosten der Bankfinanzierung
Die Ausgaben, die einem Unternehmen durch die Aufnahme eines Bankkredits entstehen. Dazu gehören Zinsen, Bereitstellungsgebühren, Bearbeitungsgebühren und eventuell Kosten für Sicherheiten.
Kreditlimit (oder Absicherungslimit)
Der vom Factor festgelegte maximale Forderungsbetrag, für den das Ausfallrisiko übernommen wird.
Kreditversicherung
Eine Versicherung, die Unternehmen vor Zahlungsausfällen schützt, wenn Kunden (Debitoren) ihre Rechnungen nicht begleichen.
Kreditwesengesetz (KWG)
Das deutsche Kreditwesengesetz regelt die Tätigkeit von Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsunternehmen, einschließlich Factoring-Unternehmen. Es stellt sicher, dass diese Unternehmen den gesetzlichen Anforderungen an Sicherheit und Stabilität entsprechen.
Kunde
Auch als Debitor bezeichnet: Der Käufer von Waren oder Dienstleistungen.
Kreditlinie
Ein flexibler Finanzierungsrahmen, der einem Unternehmen zur Verfügung gestellt wird und je nach Bedarf genutzt werden kann.
Kreditor
Ein Kreditor ist ein Gläubiger, also eine Person oder ein Unternehmen, das Forderungen gegenüber einem Schuldner (Debitor) hat. In der Buchhaltung bezeichnet der Begriff oft Lieferanten, die Waren oder Dienstleistungen bereitgestellt haben und auf die Zahlung warten.
KMU (Kleine und mittelständische Unternehmen)
Unternehmen mit einer bestimmten Umsatzgröße oder Mitarbeiterzahl, die oft der Kern des Mittelstands in Deutschland ausmachen und in vielen anderen Ländern.
L
Laufzeit
Der Zeitraum, für den ein Vertrag, eine Finanzierung oder ein Finanzinstrument gültig ist.
Lagerfinanzierung
Ein spezielles Finanzierungsmodell, das es Unternehmen ermöglicht, Warenbestände zu finanzieren, ohne die eigene Liquidität zu belasten.
Leasing
Eine Finanzierungsform, bei der Unternehmen Maschinen, Fahrzeuge oder andere Betriebsmittel nutzen, ohne diese direkt kaufen zu müssen. Ideal zur Schonung des Eigenkapitals.
Leasinggeber
Die Partei, die Eigentümer des Leasingobjekts ist und es dem Leasingnehmer gegen Zahlung überlässt.
Leasingnehmer
Die Partei, die das Leasingobjekt nutzt und dafür regelmäßige Leasingraten zahlt.
Leverage-Effekt
Der Einfluss des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens. Durch den gezielten Einsatz von Fremdkapital kann die Eigenkapitalrendite gesteigert werden.
Liquidität
Die Fähigkeit eines Unternehmens, kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Liquiditätsplanung
Die strategische Planung und Steuerung der Zahlungsströme eines Unternehmens, um jederzeit zahlungsfähig zu bleiben.
Liquiditätsreserve
Ein finanzieller Puffer, den ein Unternehmen vorhält, um unvorhergesehene Ausgaben oder Einnahmeausfälle abzufedern.
Liquiditätsengpass
Eine Situation, in der ein Unternehmen kurzfristig nicht über ausreichende liquide Mittel verfügt, um seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Lieferantenkredit
Ein absatzpolitisches Instrument, bei dem der Lieferant seinen Abnehmern ein verlängertes Zahlungsziel gewährt. Dies führt zu einer Liquiditätsbindung, die durch Eigenkapital oder Bankkredite finanziert werden muss. Durch Forderungsverkäufe im Rahmen des Factorings steht der erwirtschaftete Cashflow dem Unternehmen frühzeitig und endgültig zur Verfügung, was die Liquidität verbessert.
M
Mahnwesen
Der Prozess des Erinnerns von Kunden an fällige Zahlungen, um den Zahlungseingang sicherzustellen.
Mängel
Abweichungen einer gelieferten Ware oder Dienstleistung von der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit, die zu Reklamationen oder Gewährleistungsansprüchen führen können.
Mietkauf
Eine Finanzierungsform, bei der der Käufer das Nutzungsrecht an einem Objekt erwirbt und nach vollständiger Zahlung der Raten Eigentümer wird.
Mindestrechnungsvolumen
Der minimale Betrag, den eine Rechnung aufweisen muss, um für bestimmte Finanzierungs- oder Versicherungsdienstleistungen berücksichtigt zu werden.
Mindestselbstbeteiligung
Der geringste Betrag, den der Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst tragen muss, bevor die Versicherung leistet.
Mitversicherung
Die Beteiligung mehrerer Versicherer an der Deckung eines Risikos, um die Haftung zu teilen.
N
Nettobetrag
Der Betrag einer Rechnung ohne die enthaltene Mehrwertsteuer.
Netzwerkpartner
Institutionen, Unternehmen, Banken und Finanzdienstleister, mit denen wir zusammenarbeiten, um Finanzierungsdienstleistungen bereitzustellen, z. B. Banken, Versicherer, Leasinggesellschaften und Factoringgesellschaften.
Nettoberechnung
Eine Methode der Prämienberechnung, bei der die Prämie auf Basis des Nettoumsatzes ermittelt wird.
Nichtzahlungstatbestand
Ein Ereignis, bei dem ein Schuldner seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt, was zu einem Versicherungsfall führen kann.
Nominalbetrag
Der auf einem Finanzinstrument angegebene Betrag, der den Nennwert darstellt.
Nutzungsdauer
Der Zeitraum, über den ein Vermögensgegenstand voraussichtlich genutzt werden kann.
O
Offene Posten Debitoren
Ausstehende Rechnungen, die ein Unternehmen von seinen Kunden (Debitoren) noch nicht beglichen bekommen hat. Sie stellen Forderungen dar, die in der Buchhaltung erfasst werden und oft Grundlage für Liquiditätsplanungen, Factoring oder Mahnwesen sind.
Offene Posten Kreditoren
Ausstehende Rechnungen, die ein Unternehmen bei seinen Lieferanten (Kreditoren) noch nicht beglichen hat. Sie stellen Verbindlichkeiten dar, die in der Buchhaltung erfasst werden und oft Grundlage für Liquiditätsplanungen und Supply-Chain/Reverse-Factoring sind.
Offenes Factoring
Beim offenen Factoring wird der Debitor über den Forderungsverkauf informiert.
Obliegenheiten
Vertragliche Pflichten des Versicherungsnehmers, deren Verletzung den Versicherungsschutz gefährden kann. Gibt es auch in Finanzierungsverträgen wie Factoring, Leasing usw.
OECD-Länder
Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die bestimmte wirtschaftliche Standards erfüllen.
One-Factor-System
Ein Factoring-System, bei dem nur ein Factor im In- und Ausland tätig ist, ohne Einschaltung eines zweiten Factors.
Örtliche Kosten
Kosten, die im Zusammenhang mit der Durchführung eines Projekts im Ausland anfallen.
P
Plafonds
Höchstgrenzen für Kreditvergaben oder Versicherungsdeckungen.
Politische Deckung
Versicherungsschutz gegen politische Risiken wie Krieg, Enteignung oder Transferbeschränkungen.
Prämienarten
Verschiedene Typen von Versicherungsprämien, z. B. Einmalprämie oder laufende Prämie.
Forderungen werden durch Abtretung erworben. Im Falle mehrfacher, paralleler Abtretung einer Forderung gilt nach dem zivilrechtlichen Prioritätsprinzip, dass die zeitlich nachrangige Abtretung der zuvor erfolgten Abtretung gegenüber unwirksam ist. In diesem Fall kann der nachträgliche Erwerber grundsätzlich kein Recht an der Forderung erwerben.
Projektfinanzierungen im Rahmen der Bundesdeckung
Finanzierungen von Projekten, die durch staatliche Exportkreditgarantien abgesichert sind.
Prospektive Umsatzprämie
Eine Prämie, die auf Basis des erwarteten Umsatzes berechnet wird.
Protracted Default
Ein anhaltender Zahlungsverzug eines Schuldners.
Prüfungsgebühr
Eine Gebühr für die Bonitätsprüfung eines Schuldners oder die Bewertung eines Risikos.
Q
Quotale Deckung
Eine Versicherung, bei der der Versicherer und der Versicherungsnehmer das Risiko anteilig teilen.
Quotenvorrecht
Das Recht eines Gläubigers, im Insolvenzfall vorrangig eine Quote aus der Insolvenzmasse zu erhalten.
R
Rahmenkreditdeckung
Eine Kreditversicherung, die einen festgelegten Kreditrahmen für mehrere Transaktionen oder Kunden absichert.
Regressloses Factoring
Eine Factoring-Variante, bei der der Factor das vollständige Ausfallrisiko übernimmt, ohne Rückgriff auf den Anschlusskunden.
Restwert des Leasingobjektes
Der geschätzte Wert eines Leasingobjekts am Ende der Leasinglaufzeit.
Retrospektive Umsatzprämie
Eine Prämie, die auf Basis des tatsächlich erzielten Umsatzes berechnet wird.
Reverse Factoring
Eine Finanzierungsform, bei der der Factor vom Käufer (Debitor) beauftragt wird, die Forderungen des Lieferanten sofort zu begleichen. Der Käufer zahlt später an den Factor zurück, was die Liquidität des Lieferanten verbessert und dem Käufer längere Zahlungsziele ermöglicht.
Risikoübernahme
(s. Delkredere)
S
Saldenprämie
Eine Prämie, die auf dem durchschnittlichen Forderungsbestand basiert.
Saldenabgleichsverfahren
Das Saldenabgleichsverfahren ist eine besondere Art des Inhouse-Factoring mit der Besonderheit, dass der Factor keinen Griff auf den Zahlungsstrom hat und der Einreichungszyklus in der Regel 14tägig bis monatlich ist. Dieses Verfahren setzt eine ausgezeichnete Bonität des Anschlusskunden voraus.
Sale-and-lease-back
Ein Finanzierungsmodell, bei dem ein Unternehmen Vermögenswerte verkauft und sie gleichzeitig zurückleast, um Liquidität zu generieren.
Schadenminderungspflicht
Die Verpflichtung des Versicherungsnehmers, im Schadensfall den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Schadensfreiheitrabatt
Ein Rabatt auf die Versicherungsprämie, der gewährt wird, wenn über einen bestimmten Zeitraum keine Schäden gemeldet wurden.
Selbstbeteiligung
Der Betrag, den der Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst tragen muss, bevor die Versicherung leistet.
Selbstprüfung
Die eigenständige Bonitätsprüfung von Debitoren durch den Versicherungsnehmer.
Selbstprüfungsgrenze
Der maximale Betrag, bis zu dem der Versicherungsnehmer eigenständig die Bonität eines Debitors prüfen kann, ohne den Versicherer einzubeziehen.
Servicevertrag
Ein Vertrag, der die Erbringung von Dienstleistungen zwischen zwei Parteien regelt.
Sicherheiten im Rahmen von Leasingverträgen
Vermögenswerte oder Garantien, die zur Absicherung von Leasingverträgen dienen.
Sicherheitseinbehalt (auch Kaufpreiseinbehalt)
Der Sicherheitseinbehalt dient dem Factor als Ausgleich von möglichen vereinbarten Rabatten, Skonti oder eventuellen Einreden wegen Mängeln bzgl. der abgetretenen Forderungen. Meist beträgt der Sicherheitseinbehalt zwischen 10 und 20 Prozent der angekauften Forderungen und wird bei Fälligkeit verrechnet bzw. an den Factoring-Kunden ausbezahlt.
Silo-Prinzip
Factoring ist der revolvierende Ankauf von Forderungen eines Factoring-Kunden gegen dessen Debitoren im Rahmen eingeräumter Debitorenlimite. Wenn ein auf einen Debitoren gezeichnetes Limit ausgeschöpft ist, werden weitere Forderungen gegen diesen Debitor erst wieder ankaufsfähig, wenn ein Teil der angekauften Forderungen beglichen wurde. Die neu angedienten Forderungen rücken dann wie in einem Silo in den frei gewordenen Finanzierungsrahmen nach.
Single-Buyer-Absicherung
Eine Versicherung, die das Risiko von Zahlungsausfällen eines einzelnen Debitors abdeckt.
Stilles Factoring
Beim stillen Factoring wird der Debitor über den Forderungsverkauf nicht informiert; die Abtretung bleibt somit "still".
Susa (Summen- und Saldenliste)
Ein Report aus der Buchhaltung, der eine Übersicht über die Bewegungen (Summen) und Bestände (Salden) der einzelnen Konten innerhalb eines bestimmten Zeitraums bietet. Die Summen- und Saldenliste ist ein wichtiges Instrument für die Kontrolle der Buchhaltung und bildet die Grundlage für weitere betriebswirtschaftliche Auswertungen.
Supply Chain Finance (SCF)
Ein Ansatz zur Optimierung der Finanzierung innerhalb einer Lieferkette, bei dem Käufer, Lieferanten und Finanzinstitute zusammenarbeiten, um die Zahlungs- und Lieferprozesse effizienter zu gestalten. Ziel ist es, die Liquidität in der gesamten Lieferkette zu verbessern, häufig durch Instrumente wie Reverse Factoring oder Dynamic Discounting.
T
Terminanfrage
Eine Möglichkeit, direkt online einen Termin mit einem Finanzierungsberater zu vereinbaren, um individuelle Lösungen zu besprechen.
Tilgungsplan
Ein Plan, der die Rückzahlung eines Kredits in regelmäßigen Raten über einen festgelegten Zeitraum beschreibt.
Trade Credit Insurance (Warenkreditversicherung)
Eine Versicherung, die Unternehmen vor Zahlungsausfällen durch ihre Kunden schützt.
Transferrisiko
Das Risiko, dass ein Schuldner aufgrund staatlicher Beschränkungen im Land des Schuldners keine Zahlung ins Ausland vornehmen kann.
Two-Factor-System
Ein internationales Factoring-System, bei dem zwei Factors – ein Export- und ein Import-Factor – zusammenarbeiten, um grenzüberschreitende Forderungen abzuwickeln
U
UNIDROIT-Ottawa-Konvention
Ein internationales Übereinkommen zur Vereinheitlichung bestimmter Regeln über das internationale Factoring, das 1988 in Ottawa verabschiedet wurde.
Undisclosed Factoring (Stilles Factoring)
Beim Undisclosed (stillen) Factoring wird der Debitor über den Forderungsverkauf nicht informiert, die Abtretung bleibt somit „still“.
Unechtes Factoring
Das Ausfallrisiko verbleibt beim Anschlusskunden, und der Factor fungiert lediglich als Finanzierungs- und Verwaltungsdienstleister.
USD (US-Dollar)
USD steht für den US-Dollar, die offizielle Währung der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie ist eine der wichtigsten internationalen Handelswährungen und wird häufig bei grenzüberschreitenden Geschäften eingesetzt.
V
Verifizierung
Die Überprüfung der Echtheit und Richtigkeit von Forderungen durch den Factor, um sicherzustellen, dass sie den vereinbarten Bedingungen entsprechen.
Der Verkäufer der Forderung, also der Factoring-Kunde, haftet dem Factor gegenüber für den rechtlichen Bestand der Forderung, also dafür, dass die verkaufte Forderung tatsächlich besteht.
Verjährung
Der gesetzliche Zeitraum, nach dessen Ablauf ein Gläubiger seine Forderung nicht mehr gerichtlich durchsetzen kann.
Verlängerter Eigentumsvorbehalt
Eine Vereinbarung, bei der der Verkäufer das Eigentum an der gelieferten Ware bis zur vollständigen Bezahlung behält und zusätzlich das Recht hat, die Ware zurückzufordern, wenn der Käufer die Ware weiterveräußert hat.
Vertragsfinanzierung
Die Bereitstellung von Liquidität zur Absicherung von Projekten und vertraglichen Verpflichtungen durch Bürgschaften oder Avale.
Vertragslaufzeit
Die Dauer, für die ein Vertrag gültig ist. Im Factoring wird oft eine Mindestlaufzeit vereinbart.
Verzugszinsen
Zinsen, die ein Schuldner zahlen muss, wenn er eine fällige Zahlung nicht rechtzeitig leistet.
W
Warenkreditversicherung
Eine Versicherung, die Unternehmen vor Zahlungsausfällen schützt, wenn Kunden (Debitoren) ihre Rechnungen nicht begleichen.
Wirtschaftliche Deckung
Eine Absicherung gegen wirtschaftliche Risiken, die den Zahlungsausfall eines Kunden verursachen können.
Wirtschaftsauskunft
Informationen über die Bonität und wirtschaftliche Situation eines Unternehmens, die von Auskunfteien bereitgestellt werden.
Working Capital
Das Nettoumlaufvermögen eines Unternehmens, berechnet als Differenz zwischen kurzfristigen Vermögenswerten und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Factoring kann zur Verbesserung des Working Capitals beitragen.
X
Excess of Loss (XoL)
Eine spezielle Form der Kreditversicherung, bei der der Versicherer erst ab einem definierten Schadenbetrag leistet.
Y
Year-to-Date (YTD)
Ein Begriff, der den Zeitraum vom Beginn des aktuellen Kalenderjahres bis zum aktuellen Datum bezeichnet.
Z
Zahlungsziel
Der Zeitraum, innerhalb dessen eine Rechnung vom Kunden bezahlt werden muss.
Zession
Die Übertragung von Forderungen eines Gläubigers auf einen neuen Gläubiger.
Zessionar
Der neue Gläubiger, der im Rahmen einer Zession die Forderungen des ursprünglichen Gläubigers (Zedenten) übernimmt.
Zessionskredit
Bei einem Zessionskredit handelt sich um einen kurzfristigen Barkredit, der durch Abtretung offener Forderungen eines Unternehmens besichert wird. In der Regel beleihen Kreditinstitute nur inländische Forderungen und pauschal lediglich in Höhe von 30 bis 60 Prozent des abgetretenen gesamten Forderungsbestandes. Factoring ist daher für viele Unternehmen betriebswirtschaftlich interessanter.
Zedent
Der ursprüngliche Gläubiger, der seine Forderungen im Rahmen einer Zession an einen neuen Gläubiger (Zessionar) abtritt.
Zentralregulierung
Durch eine Zentralregulierung werden die Rechnungen vieler Lieferanten, beispielsweise an die Mitglieder einer Einkaufskooperation, von einer zentralen Stelle erfasst, bearbeitet und reguliert. Da die Mitglieder ihre entsprechenden Forderungen auch an den Zentralregulierer abtreten, ist im Factoring u. a. darauf zu achten, dass der Prioritätsgrundsatz beachtet wird.
Zessionsverbot
Eine Klausel, die die Abtretung von Forderungen oder Rechten an Dritte untersagt.
Zinsmarge
Die Differenz zwischen den Zinssätzen für Einlagen und Kredite, die eine Bank oder ein Finanzinstitut erzielt.
Zollbürgschaften
Bürgschaften, die zur Absicherung von Zollverbindlichkeiten dienen.
Zwei-Factor-System
(s. Two Factor System)